Von der Uni Münster zum eigenen Start-up: Unsere Gründerstory
Wir – Nico Nonnen und Mattis Sippel – sind die Gründer von better bites und blicken heute mit Stolz auf unseren bisherigen Weg zurück. Unsere Reise begann an der Universität Münster, wo wir beide Wirtschaftsinformatik studiert und die Grundlagen für unser Start-up gelegt haben. In diesem Blogpost möchten wir euch mitnehmen: von den ersten Ideen in der Mensa bis zur Entwicklung einer KI-gestützten Software, die heute Großküchen in ganz Deutschland unterstützt.
Der Ursprung: Mensa, Module & Motivation
Die Mensa Da Vinci am Leonardo-Campus war für uns mehr als nur ein Ort zum Mittagessen. Hier entstand die zentrale Frage: Wie können Küchenleitungen ohne verlässliche Gästezahlen die richtigen Mengen kalkulieren? Im Rahmen unseres Bachelormoduls „Digital Business“ bei Dr. Jan Stockhinger entwickelten wir erste konzeptionelle Ansätze, um dieses Problem datenbasiert zu lösen. Die Verbindung von Praxis und Theorie, die unser Studium an der Uni Münster auszeichnete, war dabei der Schlüssel.
"Wir schaffen es, eine recht traditionelle Branche wie die Gemeinschaftsgastronomie mit der Informationstechnologie zu verknüpfen – und genau das haben wir im Studium gelernt: interdisziplinär denken!"
Vom Hörsaal ins Start-up-Leben
Im Januar 2025 fassten wir den Entschluss, unsere Idee nach dem Studium in einem eigenen Start-up weiterzuverfolgen. Unsere erste Anlaufstelle war das REACH Euregio Start-up Center, wo wir am „Validation Lab“ teilnahmen und unsere Idee systematisch überprüften. Besonders prägend war die enge Zusammenarbeit mit dem Studierendenwerk Münster, das uns als Pilotkunden Zugang zu echten Daten und Abläufen ermöglichte. So konnten wir unsere Software direkt an realen Prozessen testen und kontinuierlich weiterentwickeln.
Gespräche mit Küchenleitungen, Einblicke in den Alltag und die Möglichkeit, hinter die Kulissen der Mensa zu schauen, haben uns gezeigt, wie groß der Bedarf an präziser, datengetriebener Planung wirklich ist. Die Herausforderungen von Über- und Unterbelastung, schwankenden Gästezahlen und Lebensmittelverschwendung sind in Großküchen allgegenwärtig – und genau hier setzt better bites an.
KI, Praxis & echte Wirkung
Das Herzstück von better bites ist unser selbst entwickeltes Machine-Learning-Modell. Es analysiert externe Faktoren wie Wetter, Semesterzeiten, Vorlesungspläne, lokale Events und bisherige Verkaufszahlen, um präzise vorherzusagen, wie viele Gäste kommen und welche Gerichte besonders gefragt sein werden. Jede Mensa wird als eigenständiger Standort mit individuellen Besonderheiten modelliert, während wir gleichzeitig standortübergreifende Muster erkennen.
Die bisherigen Ergebnisse aus mehreren Universitätsstädten zeigen das Potenzial unserer Software: Sie reduziert den Lebensmittelabfall pro Standort um 2.800 Kilogramm im Jahr, erhöht die Planungspräzision um 11 Prozent und senkt die Kosten pro Standort jährlich um mehr als 10.000 Euro. Besonders stolz sind wir darauf, dass unsere Lösung inzwischen nicht nur in Münster, sondern auch in weiteren Studierendenwerken und bald in Betriebskantinen eingesetzt wird.
Wachstum mit Verantwortung & Stolz auf unsere Wurzeln
Eine der größten Herausforderungen war es, better bites so zu entwickeln, dass die Software nicht nur für das Studierendenwerk Münster, sondern für jede Großküche einsetzbar ist. Gleichzeitig war uns wichtig, die Nutzeroberfläche so intuitiv wie möglich zu gestalten und transparent zu machen, wie unsere Prognosen entstehen. Wir wollen Küchenleitungen nicht ersetzen, sondern sie in ihrer täglichen Planung unterstützen und langfristige Partnerschaften aufbauen.
Unser Studium der Wirtschaftsinformatik an der Uni Münster war für uns der perfekte Grundstein. Die Kombination aus wirtschaftlichen und informatischen Inhalten, Praxisprojekten, Auslandssemester und Engagement in studentischen Initiativen hat uns nicht nur das nötige Know-how, sondern auch wertvolle Soft Skills vermittelt. Wir sind überzeugt: Interdisziplinäres Denken, Teamarbeit und Praxisnähe sind entscheidend für nachhaltigen Erfolg.
Wir sind stolz auf unseren bisherigen Weg – und darauf, dass alles an der Universität Münster begann. Danke an alle, die uns begleitet und unterstützt haben!